Unsere Zucht

 

Verantwortungsvoll Züchten bedeutet nicht einfach nur Welpen zu produzieren.

Wissen um Aufzucht, Genetik, Epigenetik und Erbkrankheiten und sorgfältige Auswahl bei den Verpaarungen mit Blick in die Zukunft. Züchten bedeutet schon die nächsten Generationen zu bedenken, dieser Verantwortung sind wir uns bewusst.

 

Unser Ziel ist es gesunde, wesensfeste und sozialverträgliche Großpudel zu züchten, die den heutigen Anforderungen des Alltags gewachsen sind. Ein funktioneller Körperbau ohne Übertypisierungen, gute Nerven und Sportlichkeit sind uns dabei wichtiger als die Farbe. 

Gesundheit

Das wichtigste Kriterium sollte immer die Gesundheit sein!

Es stehen uns heute zumindest für einen Teil der erblich bedingten Erkrankungen Gentests zur Verfügung. Unsere Großpudel durchlaufen neben den erforderlichen Untersuchungen die Zuchttauglichkeit (pudelspezifische Gentests, ED/HD Röntgen, Patella, Katarakt) auch ein komplettes Screening über Feragen (DogCheck 4.0, untersucht bis zu 220 genetische Erkrankungen, Körper-und Fellmerkmale, Farbe und genetische Diversität). Parallel dazu machen wir den VGL Test bei UC Davis.

 

Warum testen wir die genetische Diversität und DLA?

Im Kampf gegen Autoimmunerkrankungen wie z.B. Epilepsie, SDU, Morbus Addison und Sebadenitis, (für die es noch keine Gentests gibt) ist uns Offenheit und die Zuhilfenahme eines genetischen Diversitätstests (VGL UC Davis und Feragen) bei jeder Verpaarung sehr wichtig. Damit ist es möglich, die tatsächliche, genomische Verwandtschaft zweier potentieller Elterntiere zu ermitteln. Außerdem können wir so datauf achten, dass die Eltern unterschiedliche DLA Haplothypen haben . 

 

Auch wenn die Hunde laut Ahnentafel miteinander unverwandt sind, bedeutet dass nicht, dass sie nicht einen Großteil gleicher Gene tragen. Ebenso können laut Ahnentafel verwandte Tiere genetisch völlig unterschiedlich sein.

Leider gibt es für die Pudel noch keine einheitliche und vollständige Datenbank in die alle Ergebnisse eingetragen werden wie bei einigen anderen Rassen. Wir nutzen Better Bred in den USA (dort sind bereits viele Großpudel eingetragen, leider werden beim VGL Test nur sehr wenige Marker getestet) und Feragen in Österreich (noch im Aufbau und sehr vielversprechend).

 

Epigenetik

Die Epigenetik beschreibt, wie Umwelteinflüsse (Haltungsbedingungen, Ernährung, Lernerfahrungen etc) erbliche Anlagen beeinflussen kann. Ein sehr spannendes Thema zu dem ich regelmäßig Fortbildungen besuche. Grade als Züchter hat man so viel in der Hand: angefangen vom stressfreien Deckakt über eine entspannte Trächtigkeit bis zur optimalen Förderung der Welpen. 

Das Wesen

Für uns gehört der Punkt Wesensfestigkeit auch in den Bereich Gesundheit. Als Trainerin erlebe ich immer wieder unsichere oder ängstliche Hunde, für die laute Geräusche, fremde Menschen, andere Hunde oder normale Umweltsituationen massiven Stress bedeuten.

 

Wir züchten möglichst nur mit sicheren und wesensfesten Hunden, dies gilt nicht nur für die Hündin, sondern im Optimalfall genauso für den jeweiligen Deckrüden. Aus diesem Grund lernen wir die potentiellen Deckrüden wenn möglich schon kennen, bevor die Hündin läufig ist. Wenn eine unsichere Hündin Welpen bekommt, sollte man sich bewusst sein, dass es sehr viel Wissen und Engagement sowohl bei der Aufzucht, als auch bei der Wahl der Besitzer braucht.

 

Farbe

Die jahrelange Zucht auf Farbe (schwarz nur mit schwarz, braun nur mit braun etc.) hat dazu geführt, dass der Genpool in der jeweiligen Variante immer enger wurde. Dem versuchen wir heute durch überlegte Farbmischverpaarungen wieder entgegen zu wirken. Grade die silbernen/grauen Pudel sind genetisch sehr eng miteinander verwandt. Den Umweg über andere Farben - um dann in späteren Generationen wieder silberne/graue Pudel zu bekommen - sehen wir dabei als sinnvolle Möglichkeit. 

 

Körperbau

Wir favorisieren einen moderaten, eher kräftigen Körperbau ohne extreme Winkelungen, Giraffenhals und spektakulärem Gangbild. Laut Standard ist der Pudel etwas länger als hoch, auch wenn heute eher sehr kurze Rücken erwünscht sind. Leider hat der Großpudel oft eine zu steile Front und kaum Vorbrust und es ist schade, dass er als ehemaliger Wasserhund häufig kein guten Schwimmer mehr ist. Auch der Fang sollte unserer Meinung nach kräftig und breit genug sein, damit alle Zähne problemlos darin Platz finden können. 

Die Zuchthündin

Einige Pudel fressen mäkelig und sind oft sehr dünn mit wenig Muskulatur. Wir möchten nur mit Hündinnen züchten, die problemlos fressen und gute Futterverwerter sind (wichtig vor allem in der Trächtigkeit). 

 

Je nach Verein darf eine Großpudelhündin mit 18-24 Monaten das erste Mal belegt werden. Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass die Großpudel ca.3,5 Jahre brauchen, um körperlich und mental richtig erwachsen zu werden. Wir haben daraufhin entschieden, mit unseren Hündinnen einen Wurf erst mit 3 Jahren zu planen. Außerdem sollten der Hündin unserer Meinung nach nicht mehr als 3 Würfe in ihrem Leben zugemutet werden. Eine Pause von mindestens 1,5 Jahren zwischen den Würfen sollte dabei eingehalten werden.